Kürzlich hat die Aargauer Zeitung ein ausführliches Porträtüber meine Kandidatur für den Grossen Rat im Bezirk Lenzburg veröffentlicht. Der Artikel beleuchtet meine wichtigsten politischen Anliegen und meine Motivation, für den Grossen Rat zu kandidieren.
Im Fokus des Artikels steht mein Einsatz für den Klimaschutz. Für mich ist klar, dass die Frage des Klimaschutzes die dringendste Herausforderung unserer Zeit ist. Es geht darum, ob wir als Gesellschaft nachhaltig leben können oder nicht. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass der Kanton Aargau Vorreiter in Sachen Klimaschutz wird und wir uns aktiv für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.
Ein weiterer Schwerpunkt meiner politischen Arbeit liegt auf der Förderung von Arbeitsplätzen und der Unterstützung lokaler Unternehmen. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, eine starke Wirtschaft zu fördern, die auch den Menschen zugutekommt und ihnen soziale Sicherheit und Wohlstand bietet.
Bildung ist für mich ebenfalls ein zentrales Thema. Gute Bildung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft für die nächste Generation. Daher trete ich dafür ein, dass unsere Schulen bestmöglich ausgestattet werden und alle Kinder die gleichen Chancen auf eine hochwertige Ausbildung haben.
Wenn ihr mehr über meine Ziele und meine Vision für den Bezirk Lenzburg erfahren möchtet, empfehle ich euch, den vollständigen Artikel der Aargauer Zeitung zu lesen: Hier geht’s zum Artikel.
Ich freue mich sehr, dass ich als Gast im Podcast «WeLoveLenzburg» dabei sein durfte. Es war eine wunderbare Gelegenheit, meine Erfahrungen und Eindrücke als Neuzuzüger von Lenzburg zu teilen und über mein politisches Engagement hier zu sprechen.
Ursprünglich aus Schinznach-Bad, habe ich in Lenzburg ein neues Zuhause gefunden. Besonders das Quartier «Im Lenz» hat’s mir angetan.
Die Entscheidung, mich in Lenzburg niederzulassen, kam teilweise durch Zufall zustande, wurde aber auch durch meine Schwester beeinflusst, die bereits in «Im Lenz» lebte. Heute bin ich fest in der Gemeinschaft verankert, engagiere mich in der GLP und schreibe als Gastautor für «We Love Lenzburg».
Ein herzliches Dankeschön an die Hosts Olga Kuck und Roman Schurter für die Einladung und die tolle Erfahrung. Es war mir eine Ehre, Teil des Podcasts zu sein.
Das Jugendfest 2024 ist passé und für mich war es eine ganz besondere Ausgabe: Ich hatte die Ehre, als Jugendfestredner dabei zu sein.
Für mich bedeutete es sehr viel, denn ich lebe erst seit vier Jahren in Lenzburg. Umso mehr freut es mich, dass ich diese Ehre erhalten habe. Es zeigt: Auch wir Zugezogene gehören zu Lenzburg und engagieren uns mit Leidenschaft für unsere Stadt.
Ich durfte die Ansprache für die Kinder des Kindergartens, der ersten und zweiten Primarschulklassen sowie der Heilpädagogischen Schule (HPS) dieser Stufen halten. In meiner Rede erzählte ich die Geschichte des sechsjährigen Leo, der kürzlich mit seiner Familie nach Lenzburg gezogen ist und das Jugendfest noch nicht kennt. Sein Plüschtierhase Hoppel zeigt ihm in der Nacht vor dem Jugendfest die verschiedenen Höhepunkte und Traditionen des Festes 🙂
Die Jugendfestrede in voller Länge:
Liebi Chind,
Ich bin de Manuel – und wüsset ihr was? Das esch erst mis vierte Jugendfest do z Länzburg. S wie vielte Jugendfest eschs denn bi euch? ( ) Au s vierte? S feufte sogar? Jaa, ich gseh, für paar vo eu eschs sogar s erste – wie bim Leo!
Denn: Hüt verzell ich euch d Gschicht vom Leo und sim Plüschtierhaas, em Hoppel. De Leo esch 6i und esch erst vor churzem met sinere Familie uf Lenzburg züglet. De Leo isch ide 1. Klass – und sit es paar Wuche gets bi sine Gspändli nur no eis Thema: S Jugendfest! Doch während sich alli Chinder drüber freuet, machts de Leo trurig. Denn: De Leo weiss gar ned, was ihn am Jugendfest eigentli erwartet.
Ide Nacht vorem Jugendfest liit de Leo wach im Bett. Dusse isch es ganz dunkel. Trurig luegt er zu sim Plüschtierli, em Haas Hoppel. “Ach Hoppel, alli freuet sich, nume ich weiss gar ned, um was es gaht”, seit de Leo sim Haas. Plötzli gseht de Leo, wie em Hoppel sini Auge blinzlet. Nei – das cha ned si! Und zack – scho wieder blinzlets. De Leo riibt sich d Auge. Und plötzli beweget sich em Hoppel sini zwei grosse lange Ohre. Und er dreiht de Chopf zum Leo. “Hoppel?”, seit de Leo ganz schüüch.
“Hoi Leo! Ned verschrecke! Immer denn, wenn mis Bsitzerchind in Not isch, chum ich cho helfe!” De Hoppel hopplet zum Leo ane. “Ja aber Hoppel, wie wotsch du mir denn helfe? All mini Gspändli freuet sich uf das Jugendfäscht, aber bi mir ischs s allererste!” “Los Leo, bevor ich vor eme Johr zu dir cho bin, bin ich jahrelang ide Brocki Kramer im Schaufeister gsi. Ich känne Länzburg in- und uswendig! Chum mit, ich zeig dir, was s Jugendfest esch!” Und bevor de Leo überhaupt het chönne öppis säge, hopplet de Hoppel scho zum Feister und machts uuf. “Aber…”, doch de Leo cha gar nüt meh säge, do seit de Hoppel: “Chum Leo!” ( ) Doch de Leo esch noni cho! Liebi Chind, jetzt müender em Hoppel hälfe, dass de Leo mitchunnt! Jetzt rüefemer alli zäme drü Mal: “Chum Leo!”. Also: “Chum Leo!” “Chum Leo!” “Chum Leo!” Super – und scho esch de Leo usem Feister ghüpft!
Als ersts macht de Hoppel bim Freischareplatz Halt. “Do beni mit em Mami und Papi au scho gsi”, seit de Leo ganz stolz. “Aber was het das mitem Jugendfest ztue?” “Lueg, Leo, do wird morn Morge en Maa miteme schwarze Azug und eme komische schwarze Huet vor dir stoh und dir es Gschichtli verzelle.” “Ouu, das findi aber langwilig”, seit de Leo. “Aaaber: Do bechunsch du au de Jugendfest-Fränkler”. Das passt em Leo scho besser.
Als nächschts hopplet de Hoppel de Chilegass entlang. Do hets ganz viel verschedeni Mensche: Indianerinne und Indianer, Piratinne und Pirate, Ritterinne und Ritter uf grosse Rösser obe. “Was machet die da, Hoppel?”, frögt de Leo ganz erstuunt. “Das sind Freischare! Die bereite sich ufs Manöver vor”. “Höö, was isch das?” “D Freischare tüend ame gäge d Kadette kämpfe. Aber die tüend natürli nume so – das esch en uralti Tradition do z Länzburg”. Und bevor de Leo öberhaupt het öppis chöne säge, hopplet em Leo sis Plüschtierli scho witer.
Halt macht de Hoppel erst uf de Schützi. Wo de Leo um de Egge chunt, blibt er stoh und stuunet nur no: “Woooow!”. De Leo gseht ganz viel verschedeni Ständ mit Esse, Süessigkeite, Zuckerwatte. Und henezue hets Bahne, und überall blinkets und lüchtets – en richtige Lunapark!
Wer vo euch goht spöter au no uf d Bahne, liebi Chind? ( ) Ja, das wür ich au! Velecht gsehnder denn de Leo!
De Hoppel dreiht sich zum Leo um: “Und, was meinsch – chasch der jetzt öppe vorstelle was dich morn erwartet?” De Leo nickt nume – und seit: “Ja! Ich chas chum erwarte, das alles dörfe mit mine Gspändli zäme z erlebe!”
«Heee, du! Was machsch du um die Zit no?” De Leo dreiht sich um: Plötzli gseht er, dass en Frau hinter em Süessigkeite-Stand hindefüre cho isch. “Müesstisch du ned scho lang im Bett si?”
De Hoppel luegt de Leo ah und seit nur no “Chum Leo, ränn!” Und de Leo rännt em Hoppel hindenoche so schnell er chan. Völlig usser Atem chunter vor sim Schlofzimmer-Feister ah. De Hoppel hüpft drinie, de Leo hindenache. Doch er verhedderet sich und polteret ufe Bode.
Schnell liht er sich is Bett – und scho goht d Türe uf: “Leo?”, flüsteret sin Papi. Doch de Leo tuet so als wür er tüüf und fest schlofe. Zfriede gaht sin Papi wieder use. “Phuu Glück gha, gäll Hoppel”, seit de Leo und dreiht sich zum Hoppel um. Doch de liiht wieder so wie zuvor, zfriede und ruhig nebe ihm – und zwinkeret ihm nur no zue.
Für de Leo cha s Jugendfest afo. Und für euch, liebi Chind, au!
Gnüsset de Tag ganz fest – ich wünsch euch es unvergesslichs Jugendfest!
Über dieses Vertrauen meiner Partei freue ich mich sehr! Insbesondere über den zweiten Listenplatz, der mir zugeteilt wurde. Ich werde mich – zusammen mit den anderen Kandidierenden – mit vollen Engagement dafür einsetzen, dass die grünliberale Politik noch stärker im kantonalen Parlament vertreten ist.
Persönlich liegen mir drei Themen besonders am Herzen:
Für einen wirksamen Klimaschutz – Hand in Hand mit Wirtschaft und Gesellschaft
Für sichere Arbeitsplätze, die uns ein würdiges Leben ermöglichen
Für eine starke Bildung, von derer jede und jeder profitieren soll
Im Rahmen meines Masterstudiums in Online Business und Marketing an der Hochschule Luzern habe ich im Jahr 2022 eine achtteilige Blog-Serie über unser Lenzburg verfasst.Heute mit Rosmarie Zobrist (94), die seit über 55 Jahren in Lenzburg wohnt und sich nicht nur für ihre Stadt, sondern im Besonderen auch für die Frauenrechte und die Jugend einsetzt.
Nachtrag: Das nachstehende Interview mit Rosmarie Zobrist habe ich im Frühling 2022 geführt. Im Dezember 2022 ist sie gestorben. Mein herzliches Beileid an die Trauerfamilie.
Als ich Rosmarie Zobrist per Mail (!) – und natürlich «per Sie» – für ein Interview angefragt habe, antwortet sie mir: «An meinem 90. Geburtstag habe ich mir vorgenommen, nur noch zu Polizisten und ähnlich positionierten Zeitgenossen «Sie» zu sagen. Seit 4 Jahren ziehe ich den Vorsatz einigermassen durch.» Und so wurden wir per Du. Ein paar Wochen später stand ich im Garten von Rosmarie und traf sie bei herrlichstem Frühlingswetter zum Interview.
Manuel: Du seist zu Beginn ein fremder Fötzel in Lenzburg gewesen, hast du mir im Vorgespräch gesagt. Wie bist du überhaupt nach Lenzburg gekommen?
Rosmarie: Ich bin ursprünglich Dottikerin und musste für die Bezirksschule nach Lenzburg. Das war damals nicht üblich, die meisten gingen nach Wohlen. Doch mein Vater – er war politisch aktiv – hatte damals gerade etwas Krach mit den Wohlner, weshalb er mich nach Lenzburg schickte (lacht). Gottlob kam auch noch ein anderes Mädchen aus Dottikon nach Lenzburg.
Wie wurdet ihr in Lenzburg aufgenommen?
Diese Lenzburger haben uns auswärtigen Fötzel nicht geschätzt. Da haben wir uns gesagt: «Dene zeigemers jetzt!». Nach einem halben Jahr haben wir dazugehört (schmunzelt).
Als du in die Bezirksschule kamst, wurde die Welt vom Zweiten Weltkrieg erschüttert. Wie hast du diese Zeit in Erinnerung?
Als die zweite Generalmobilmachung im Mai 1940 kam, mussten alle unsere Lehrer bis auf drei, die zu alt waren, einrücken. Der Stundenplan wurde jeden Tag neu erschaffen. Es hiess dann auch mal Kartoffelkäfer ablesen oder Rüben erdünnern anstelle von Mathematikunterricht. Abundzu gab es Fliegeralarm – da mussten wir jeweils in den Keller. Und dann gab es da diese Zugbarriere in Hendschiken…
Zugbarriere?
Ja, an dieser Zugbarriere, die mehr geschlossen als geöffnet war, haben wir Weltgeschichte erlebt! Da führte damals die Zuglinie zwischen Deutschland und Italien durch, die sogenannte «Aarau-Hendschiken-Dottikon-Dintikon-Mailand»-Linie. Bei den Zügen aus Deutschland sagte man immer, die transportieren Kohle. In Wohlen ist dann mal ein Wagen entgleist und musste umgeladen werden. Und was ist unter der Kohle hervorgekommen? Maschinengewehre! So viel zum Thema «keine Waffentransporte durch die Schweiz»… Noch vor dem Krieg fuhren Züge durch, wo Kinder Fähnlein mit der Aufschrift «Kraft durch Freude» schwenkten. Alles durch Lenzburg!
Deine Bez-Zeit hast du also in Lenzburg verbracht. Wie bist du denn fix nach Lenzburg gekommen?
Dazwischen habe ich Lenzburg «Adieu» gesagt. Nach Stationen in Zürich und Baden habe ich in Aarau geheiratet und gewohnt. Lenzburg habe ich nur noch gestreift. Leider waren auch das Jugendfest und der Maienzug immer am selben Tag – da habe ich mich jeweils für den Maienzug und somit für Aarau entschieden. Als mein Mann dann im Raum Lenzburg/Hendschiken sein Forschungslabor ausbauen wollte, landeten wir 1961 in einem schönen Haus am Bollberg, einem der Hächler-Häuser.
Das musste ich auch lernen: Verschiedenste Häuser haben einen Namen und die muss man kennen.
Genau. Der Hächler war der Star-Architekt von Lenzburg. Der ganze Bölli-Hang hat ihm gehört. Unser Haus hat er in den 30er-Jahren erbaut und es ist heute noch ein super Haus! Damals war der Verkehr an der Niederlenzerstrasse aber noch nicht so üppig.
Stimmt, heute ist’s recht laut dort.
Früher wollte man an einer Strasse wohnen – sehen und gesehen werden! Deshalb war das Quartier hier hinten (wo Rosmarie heute wohnt) gar nicht beliebt.
Wie bist du denn hierhin gekommen?
1990 habe ich mir etwas Kleineres gesucht. Es war finanziell zwar eine schlechte Zeit, ein Haus zu kaufen – der Hypothekarzins lag bei 7% – aber dieses Haus hier war immer ausgeschrieben. Offenbar hatten die grossen Wohnlandschaften in diesen kleinen Zimmern keinen Platz (lacht). Ich habe mich aufjedenfall wunderbar in der Nachbarschaft eingenistet und habe gesehen, wie Leute gekommen und gegangen sind. Und wie jede Fläche Gras verbaut worden ist.
Das ist ein gutes Stichwort. Kannst du mal beschreiben, wie Lenzburg ausgesehen hat, als du 1961 hierhin gezogen bist?
Lenzburg hatte etwa 5’000 Einwohner und etwas mehr als die Hälfte des heutigen Lenzburgs war gebaut. Als wir hierhergezogen sind, wurde gerade der grosse Block im Langsamstig und die drei Blöcke in der Marktmatten gebaut.
Und der Bahnhof? Der hat wahrscheinlich gleich ausgesehen wie heute (lacht)
Nein, als die Heitersberglinie 1975 aufgegangen ist, brauchte es plötzlich einen grösseren Bahnhof. Plötzlich hatten wir Schnellzüge!
Gibt es denn etwas von damals, was heute noch genau gleich ist?
Ein Laden in der Rathausgasse gibt es noch heute: Willener-Meier Mode. Früher war das noch ein Stoffgeschäft. Heute liegen Herrenhemden auf den gleichen Regalen wie früher die Stoffballen. Der Inhaber, Herr Willener, war Herrenschneider und ging mit seinem Muster-Köfferli und dem Fahrrad in die Region hinaus, hat den Männern die Masse genommen und Anzüge geschnitten. Ein Laden, den du leider nicht mehr erlebst: Der Bertschi. Das war eine Quincaillerie (Französisch für Krimskram-Baumarkt) und dort hatte es unermesslich viele Sachen – ein Paradies! Sein Laden ist übrigens in diesem Buch, mit alten Bildern von Lenzburg…
Ja genau, dort ist der Bertschi Röschli auch noch drin. Er war übrigens auch der grosse Feuerwerker und Kanonier von Lenzburg! Und ein Wohltäter der seltsamen Art: Er hat zum Beispiel den Italienern hier ein Lokal verschafft und sie väterlich betreut.
Du warst ja auch extrem engagiert in Lenzburg.
Ja, ich habe mich sehr früh für das Frauenstimmrecht eingesetzt. Als es dann kam, habe ich mir gesagt: «Wenn wir es schon haben, sollten wir uns auch engagieren!».
Wo warst du denn überall aktiv?
Zuerst in der katholischen Kirchgemeinde. Das war der erste Ort, wo ich mich überhaupt engagieren konnte. Ich kann mich noch gut an eine Art Landsgemeinde der weltlichen Kirche im Casino in Baden erinnern. Wir vom Frauenverein waren Exoten dort. Die Männer konnten es nicht sein lassen und haben grossartig erzählt, wie gut sie denn auch alles machen. Da hat’s mich «verchlöpft» und ich bin aufgestanden: «Also Tschuldigung, wir zahlen imfall auch Steuern! Und schaut mal die Geschlechterverteilung in der Sonntagsmesse an – da sind die Mehrheit Frauen! Also lasst uns auch mitreden!» Danach herrschte betretenes Schweigen (lacht).
Die kannten das gar nicht, dass da eine Frau aufsteht und ihre Meinung sagt.
Ja, es ist doch alles so gut gelaufen vorher! Ich war dann die erste Frau in der katholischen Synode, der weltlichen Verwaltungseinheit der Kirche. Zu diesem Zeitpunkt war das Frauenstimmrecht auf eidgenössischer Ebene noch nicht eingeführt, aber es hat sich angebahnt. Im Grossratsgebäude hat man dann mal begonnen, eine Damentoilette einzubauen (lacht).
Du warst also vor allem in der Kirche aktiv.
Ja, dort habe ich den parlamentarischen Betrieb kennengelernt. Dort gibt es auch Exekutive, Legislative, etc. Und in Lenzburg war ich auch in der Kirchengemeinde aktiv und war die Brücke zwischen dem italienischen und Schweizer Pfarreirat. Ich musste dafür sorgen, dass man gegenseitig Verständnis füreinander hat. Mit gemeinsamen Festen hat das ganz gut geklappt, so konnten wir eine gute Verbindung aufbauen.
Also eine Integrationsfigur!
Ja, das ist jetzt etwas hochgegriffen (schmunzelt). Es war aber der schönste Freiwilligenjob, den ich hatte.
Und dann ist irgendeinmal der Einwohnerrat gekommen.
Ja genau, im Jahr 1984. Da bin ich nachgerutscht. Mein Vater war Gründungsmitglied der Aargauer Bürger- und Bauernpartei (heute SVP), ich ging aber in die CVP (heute Die Mitte), weil es eine kleine, sehr lebendige Fraktion war.
Wie war das damals im Einwohnerrat, der wahrscheinlich noch sehr Männer-dominiert war?
Eindeutig Männer-dominiert! Wir Frauen waren in Minderzahl. Die FDP hatte eine Frau, die SP hatte ein paar und ich eben in der CVP. Wir waren wirklich wenig. Die Fraktionskollegen haben oft gesagt: «Jaja, du bist «es Ordligs», aber wir wissen es besser». (lacht)
Wie hast du es denn geschafft, dass man auch auf dich hört?
Ich musste mir gut überlegen, wie ich formuliere, damit man mir zuhört. Ich habe dann kleine Seitenhiebe oder etwas Anekdotisches von Lenzburg eingeflechtet und dann ging’s! (lacht)
Was war politisch dein Steckenpferd?
Als Mitglied der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission habe ich alle Details des grossen haushalten, den eine Gemeinde darstellt, mitbekommen und gelernt, dass oft kleine Entscheidungen Langzeitwirkung haben können. Als ehemalige Lehrerin war ich Spezialistin für Jugendarbeit und wurde Präsidentin der Jugendarbeitskommission. Damals war ein autonomes Jugendzentrum im Tommasini geplant. Das war ein heisses Eisen in Lenzburg. Es hiess: «Wir haben uns früher noch bei der Chäsi getroffen, da braucht es kein Zentrum!» Jede «vertrampte» Bierbüchse in Lenzburg ging auf das Konto der Jugend. Und dann habe ich Telefonate erhalten…
Indirekt warst immer du schuld.
Dabei ist es eben das spannende, dass ein autonomes Jugendhaus selber Verantwortung tragen muss. Ich ging sie aufjedenfall regelmässig besuchen. Da ich da schon im Grossmütter-Alter war, war ich nicht so eine Reizfigur wie man das im Eltern-Alter wäre.
Was ist am heutigen Lenzburg besser und was schlechter?
Das kann ich nicht werten. Da viele Leute nach Lenzburg gekommen sind, die keinen Bezug zur Stadt hat, müssen wir schauen, dass Lenzburg nicht ein Allerweltsort wird, sondern noch den Kern behält. Es muss nicht der alte Charme von früher erhalten bleiben – der war auch nicht immer so charmant – aber das Heimgefühl sollte weiterhin aufkommen.
Und wie stellen wir das sicher?
Das ist eine gute Frage. Wir Alt-Eingesessenen merken zum Beispiel, dass man auf der Strasse nicht mehr «Grüezi» sagt. Ich sage dann jeweils konsequent «Grüezi» (lacht). Hier könnte man ansetzen. Oder auch dass man in der Nachbarschaft versucht miteinander zu reden. Sehr gut finde ich zum Beispiel die Teehütte in der Widmi. Ich weiss aber natürlich nicht, ob die jüngere Generation überhaupt daran interessiert ist, hier eine Heimat zu finden. Oder wirst du deine Pension mal in Lenzburg feiern? (lacht)
Ich sage immer, Lenzburg ist der perfekte Ort für alle drei Lebensabschnitte: Urbane Quartiere für das junge Alter, schöne altehrwürdige Häuser für Familien – und zwei Altersheime für den Lebensabend. Lenzburg ist eine Stadt, wo du dein Leben verbringen kannst.
Ja, das stimmt. Wir haben uns auch Mühe gegeben. Wir haben immer versucht, Generationenübergreifend zu denken, wenn wir was geplant haben. Und da muss ich die Frauen rühmen: Seit sie in der Politik sind, wurde das verstärkt.
Anderes Thema: Was sind deine Lenzburg-Tipps?
Das ist natürlich der Goffersberg, ein wahrer Kraftort. Solange mich meine Beine noch getragen haben, bin ich jeden Tag über den Goffersberg spaziert. Jeder Tag hat seine eigene Stimmung dort oben. Einfach ein toller Ort! Ich habe immer gesagt, als Geist gehe ich mal auf den Goffersberg. Und bei den jungen Leuten in Lenzburg, wurde es schon fast zum Ritual, dass sie einmal auf dem Gofi schlafen. Eine magische Nacht auf dem Goffersberg zu haben – das hat einfach dazu gehört!
Und Beizen-technisch?
Ja, da haben sie den Frauen was genommen! Dort wo heute das McArthurs ist, war früher das Gurini, die delikateste Konditorei nah und fern. In Sachen Patisserie unschlagbar! Der einzige Genuss der Lenzburgerin – seinerzeit vor der Emanzipation – war es, am Dienstagmorgen, nach dem Gang über den Wochenmarkt, einen Kaffee im Gurini zu nehmen. Ich bedaure sehr, dass es das Gurini nicht mehr gibt. Meine Lieblingsbeiz ist der Ochsen, wo ich regelmässig hingehe. Die Enkel wissen mittlerweile, dass ich dort reserviere. (schmunzelt)
Geburtstage werden also im Ochsen gefeiert?
Geburtstage feiere ich mittlerweile in der Besenbeiz unten(an der Brunnmattstrasse). Kennst du sie?
Nein, sagt mir nichts.
Ja, das hast du noch vor! Die Besenbeiz wird von einem Schauspieler und seiner Frau in einem ehemaligen Schopf geführt. Es gibt einfach ein Menü, vegetarisch oder Fleisch. Und die kochen sehr gut! Bei schönem Wetter sitzen wir draussen unter den Bäumen, was wunderschön ist. Und wenn es regnet, sitzen wir drinnen, wo es etwas eng ist, aber dafür lernt man neue Leute kennen (lacht). Sie haben immer Donnerstagabends geöffnet. Diese Besenbeiz muss man erlebt haben!
Zum Schluss: Was wünschst du Lenzburg für die Zukunft?
Also zuerst muss ich sagen, dass ich keine Zukunft mehr habe, sondern nur noch eine Gegenwart. Und die ist auch schön! Für Lenzburg wünsche ich mir, dass es menschlich bleibt. Dass man merkt, dass die Leute nicht nur hier wohnen, sondern auch gerne hier sind. Dass sie dem Ort auch etwas geben können in ihrer Gegenwart. Und dass man sich auch bewusst wird, wie schön wir es haben hier. Und man Freude hat, an den Leuten, denen man hier begegnet.
Schönes Schlusswort! Rosmarie, vielen Dank für das Interview.
Im Rahmen meines Masterstudiums in Online Business und Marketing an der Hochschule Luzern habe ich im Jahr 2022 eine achtteilige Blog-Serie über unser Lenzburg verfasst.Dieses Mal mit einem Drohnenflug über Lenzburg.
In diesem Blogpost stehen zur Ausnahme nicht Facts und Informationen im Vordergrund, sondern schlicht die Schönheit von Lenzburg. Im obenstehenden Video habe ich dir einige Drohnenaufnahmen zusammengestellt, die Lenzburg bei prächtigstem Wetter von oben zeigen. Vielen Dank an meinen Vater Martin Egli, der mich bei den Drohnenaufnahmen unterstützt hat 😎
Im Rahmen meines Masterstudiums in Online Business und Marketing an der Hochschule Luzern habe ich im Jahr 2022 eine achtteilige Blog-Serie über unser Lenzburg verfasst. Dieses Mal mit der langjährigen Tradition des Jugendfests und des Freischarenmanövers.
Das Jugendfest findet immer am zweiten Freitag im Juli statt, dieses Jahr konkret am 8. Juli. Aber eigentlich steht schon die ganze Woche unter dem Stern des Jugendfests. Startschuss ist am Sonntagabend mit einer Serenade des Musikvereins Lenzburg auf dem Schloss. Von Montag bis Donnerstag finden diverse Anlässe (zum Beispiel das berühmte Fischessen am Mittwochabend) statt, die Brunnen werden feierlich geschmückt, am Donnerstagabend folgt mit dem Zapfenstreich dann der Vorabend des Jugendfests. In der ganzen Stadt werden Bars, die von den Vereinen organisiert sind, aufgestellt und es finden Konzerte statt. Das eigentliche Highlight ist jeweils der Freitag mit dem offiziellen Umzug, der morgens um 6 Uhr mit Böllerschüssen eingeläutet wird. Es finden verschiedene Morgenfeiern und Festansprachen statt, am Nachmittag dann das Freischarenmanöver (nur in den geraden Kalenderjahren, dazu gleich mehr). Am Abend versammelt man sich auf der Schützenmatte für das «Jugendfestznacht», von wo man dann spätabends auch das traditionelle Feuerwerk über Schloss Lenzburg bestaunen kann. Samstag und Sonntag geht das Jugendfest mit Lunapark und weiteren Anlässen weiter, so zum Beispiel der Metschgplatsch mit tollen Konzerten.
#2 Was ist denn dieses Freischarenmanöver?
Das Freischarenmanöver findet jeweils an den Kalenderjahren mit geraden Zahlen statt, und zwar am Nachmittag des eigentlichen Jugendfest-Tages. Bei diesem Manöver bekämpfen sich Kadetten und Freischaren. Die Kadetten sind dabei traditionellerweise die Schülerinnen und Schüler der Regionalschule Lenzburg (ab der 5. Klasse ist Mitmachen erlaubt), die Freischaren bestehen aus hunderten (erwachsenen) Freiwilligen unterstützt von den unterschiedlichsten Vereinen in Lenzburg. Ein lauter Böllerschuss bildet den Start, gefolgt von den (natürlich inszenierten) Kämpfen zwischen Kadetten und Freischaren auf dem Gofi und der Schützenmatte. Eins nehme ich schon vorweg: Traditionellerweise gewinnen immer die Kadetten, was symbolisch auch als der Sieg der Jugend über die Erwachsenen gedeutet wird.
#3 Von wo kommt die Tradition des Freischarenmanövers?
Das Freischarenmanöver war inspiriert von den vielen Freischarenzügen im 19. Jahrhundert. Die Freischaren forderten die Regierung heraus, meist erfolglos. Auch in Baden gab es Freischaren und zwar unter der Führung von Ludwig Blenker. Er gilt als Vorbild für das Lenzburger Freischarenmanöver. In einem Film sagt Stephan Gurini, General der Freischaren bis 2020: «Historisch gesehen kann man eigentlich sagen, ist das Freischarenmanöver eine Parodie auf Ludwig Blenker, der 1849 mit seinem Frei- und Raubcorps durch Lenzburg gezogen ist». Denn: 3 Jahre später haben sich eine Gruppe Lenzburger – als Freischaren verkleidet – zusammengetan und am Jugendfest die «langweiligen» Manöverübungen der Kadetten gecrasht. Es ist also nun eine 170-jährige Tradition, dass die Freischaren mit ihrem Schlachtruf «Honolulu» die Kadetten herausfordern.
#4 Und was sind denn Kadetten?
Die ersten Kadettencorps sind in der Schweiz im späten 18. Jahrhundert entstanden, so auch in Lenzburg. Die Kadettenkorps unterrichteten damals die jungen Buben in den oberen Schulstufen u.a. im Schiessen und bereiteten sie so auf den Militärdienst vor. 1973 wurde der Kadettenunterricht, der bisher obligatorisch war, im Kanton Aargau abgeschafft. Dies stellte die Tradition des Freischarenmanövers vor eine schwierige Herausforderung: Wie will man weiterhin ein Manöver machen ohne Kadetten? Den Organisatoren gelang es, ein Kadettencorps auf freiwilliger Basis aufzustellen – so dass auch heute noch immer genügend begeisterte Kadetten ins Feld ziehen.
#5 Wieso haben die Freischaren den Schlachtruf «Honolulu»?
#6 Und weshalb geriet das Freischarenmanöver nun in Kritik?
Das Freischarenmanöver ist eine Inszenierung eines kriegerischen Konflikts, weshalb aufgrund des Krieges in der Ukraine Kritik über die diesjährige Durchführung aufgekommen ist. Es gab Forderungen, das Freischarenmanöver dieses Jahr auszulassen, weil es respektlos gegenüber ukrainischen Flüchtlingen sei. Die Gegner einer solchen «Pause» argumentierten, dass es sich beim Freischarenmanöver um ein Landschaftstheater handle, zudem habe es eine langjährige Tradition in Lenzburg. Der Stadtrat hat nach längerer Diskussion dann am 4. Mai entschieden, das Manöver dieses Jahr durchzuführen. Es wird aber einige Anpassungen geben, so werden die Kadetten zum Beispiel ohne Gewehre durch die Stadt ziehen und es wird Infoanlässe für ukrainische Flüchtlinge geben.
Das Jugendfest und das Freischarenmanöver sind von Lenzburg nicht wegzudenken. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, habe ich dir folgende Linkempfehlungen zusammengestellt:
Im Rahmen meines Masterstudiums in Online Business und Marketing an der Hochschule Luzern habe ich im Jahr 2022 eine achtteilige Blog-Serie über unser Lenzburg verfasst.Dieses Mal war ich für dich auf einer Stadtführung zum Thema «Mit allen Wassern gewaschen».
Wieso besuche ich ausgerechnet eine Stadtführung zum Thema «Mit allen Wassern gewaschen»? Ehrlichgesagt: Zufall! Für mich war klar, dass in einem «Lenzburg entdecken»-Blog eine klassische Stadtführung nicht fehlen darf, und so habe ich mich für die erst beste angemeldet – und ich habe es nicht bereut!
Wie der Titel verspricht, ging es bei der Führung um das Thema Wasser – denn wie viele Städte im Kanton Aargau hat auch Lenzburg einige Berührungspunkte zum Wasser. Es beginnt nur schon dabei, dass man davon ausgeht, dass das Wappen (ein blauer Kreis auf weissem Hintergrund) auf das Wasser zurückzuführen ist. Und auch der Stadtname «Lenzburg» hat mit Wasser zu tun: Während der Zeit der Allemannen hiess unser Aabach noch Lenzbach. Lenzis heisst auf Keltisch «sanft, anschmiegsam, biegsam» und das trifft exakt auf den heutigen Aabach zu, der sich sanft schlängelnd durch Lenzburg schmiegt.
Durch die Stadtführung begleitete uns an diesem winterlichen 3. April (es schneite!) Jacqueline. Sie ist ursprünglich aus Luzern, spricht in Ostschweizer-Dialekt und lebt schon seit längerer Zeit in der Region Lenzburg. An der Führung zeigte sie uns nicht nur 4 der 56 Brunnen in Lenzburg, sondern gab uns auch immer wieder interessante Insights weiter. So habe ich beispielsweise erfahren, dass der Klausbrunnen (beim Metzgplatz) insgesamt 6 Mal innerhalb von Lenzburg umziehen musste (bei Errichtung stand er auf dem Kronenplatz). Zudem hat Lenzburg 3 Sodbrunnen, einer davon ist direkt in der Rathausgasse und 18 Meter tief. Noch tiefer ist der Sodbrunnen beim Schloss: Während 7 Jahren Bauzeit wurde ein 51 Meter-tiefen Sodbrunnen in den Felsen gehämmert.
Die Führung führte uns zum Schluss zu meinem persönlichen Highlight: Kleinvenedig, wie man es in Lenzburg stolz nennt. Ein kleiner Abschnitt, wo sich der Aabach mitten durch direkt angrenzende Gebäude schlängelt.
Die aus meiner Sicht interessantesten 6 Fakten der Führung habe ich dir in einem kurzen Video zusammengestellt (siehe oben).
Jede und jeder, der Lenzburg näher kennenlernen möchte, empfehle ich gerne eine Stadtführung. Die nächsten Durchführungen findest du direkt auf der Webseite der Stadt Lenzburg.
Warst du schonmal auf Stadtführung in Lenzburg? Vielleicht sogar zum gleichen Thema? Lass’ es mich in den Kommentaren wissen!
Im Rahmen meines Masterstudiums in Online Business und Marketing an der Hochschule Luzern habe ich im Jahr 2022 eine achtteilige Blog-Serie über unser Lenzburg verfasst.Dieses Mal mit 3 Bücher-Tipps für Lenzburg-Fans, präsentiert von der Buchhandlung Otz.
Es herrscht emsiges Treiben an diesem Samstagnachmittag, als ich die Buchhandlung Otz an der Kirchgasse, direkt neben der berühmten Rathausgasse, betrete. Gerade steht Stadtammann Daniel Mosimann an der Kasse und kauft sich zwei neue Bücher, weitere Kunden stehen beieinander und plaudern. In diesem Laden kennt man sich. Es wird nicht nur über Bücher gesprochen, sondern man fragt nach den letzten Ferien oder redet über den Schulalltag der Kinder.
Mitten im emsigen Treiben: Kathrin Steinmann. Sie ist 34 Jahre alt und führt seit bald 5 Jahren die Buchhandlung Otz. Sie ist Ur-Lenzburgerin, ihr Vater der kürzlich zurückgetretene Stadtrat Martin Steinmann. Als Kathrin Steinmann in der Stadt erfährt, dass das Ehepaar Ursula und Michael Brücker die Buchhandlung Otz (benannt nach der Gründerin und Tante von Ursula Brücker, Emilie C. Otz) keinen Nachfolger finden und voraussichtlich die Buchhandlung altershalber schliessen werden, entscheidet sie sich kurzerhand die Buchhandlung zu übernehmen. Steinmann ist zu diesem Zeitpunkt in einem ganz anderen Metier tätig: Sie ist wissenschaftliche Assistentin an der ETH Zürich.
«Es ist schon so, dass ich die Buchhandlung vor allem deshalb übernommen habe, weil sie in Lenzburg ist und ich Lenzburg schon seit jeher kenne», sagt Steinmann zu ihrem mutigen Schritt. An Lenzburg schätzt Steinmann vor allem die überschaubare Grösse, also das «Kleinstädtische», und das viele Grün. Als langjährige Lenzburgerin – Steinmann hat bis auf ihre Studiumszeit immer in Lenzburg gewohnt – mag sie vor allem auch die Traditionen in der Stadt.
Speziell auffallend in der Buchhandlung Otz sind die thematisch aufbereiteten Schaufenster. So hat es letztes Jahr zum 50 Jahre Frauenstimmrecht ein Schaufenster mit Büchern rund um Thema Frauenrechte gegeben oder bei der Ehe für Alle hat Kathrin Steinmann eine breite Vielfalt von LGBTQ-Bücher ausgestellt. Aktuell beschäftigt sich das Fenster mit dem Krieg in der Ukraine.
Zum Abschluss meines Besuches in der Buchhandlung Otz habe ich Kathrin Steinmann gefragt, welche drei Bücher Lenzburg-Fans gelesen haben müssen. Die folgenden drei Tipps hat sie mir gegeben und ich hatte die Chance, in den Büchern rumzustöbern:
#1 Lenzburger Neujahrsblätter
Die Neujahrsblätter sind in vielen Städten Tradition. In diesem Buch findet man alle wichtigen Themen des letzten Jahres – also eine Art Chronik. Lenzburg hat zudem begonnen, das Neujahrsblatt zusätzlich einem Hauptthema zu widmen. Dieses Jahr ist es das Thema «Natur». Preis: 25 CHF Hier bestellen
#2 Liebes altes Lenzburg
In «Liebes altes Lenzburg» findet man historische Bilder zu Lenzburg. Begeistert hat mich zum Beispiel ein Bild rund um den Bahnhof, wo einfach fast noch alles Land und nichts überbauen war. Andererseits fand ich spannend zu sehen, dass das eine Gebäude im ehemaligen Hero-Areal (heute «Im Lenz»), wo ich heute wohne, noch etwa genau gleich aussieht wie damals. Ein Must für alle Geschichtsfans. Preis: 30 CHF Hier bestellen
#3 Rüebliland von Ina Haller
“Rüebliland” ist eines der bestverkauften Bücher in der Buchhandlung Otz. Es ist ein Krimiroman, der im Aargau und im Speziellen eben auch in Lenzburg spielt. Eine Figur im Roman wohnt an der Rathausgasse. Preis: 18.90 CHF Hier bestellen
Für jeden Bücherfan kann ich einen Besuch in der Buchhandlung Otz bei Kathrin Steinmann und ihrem Team nur empfehlen. Auf ihrer Webseite kann man alle Bücher auch bequem zu sich nach Hause liefern lassen.
Was für Bücher über Lenzburg würden dich interessieren? Lass’ es mich in den Kommentaren wissen!
Im Rahmen meines Masterstudiums in Online Business und Marketing an der Hochschule Luzern habe ich im Jahr 2022 eine achtteilige Blog-Serie über unser Lenzburg verfasst.Für diesen Beitrag habe ich GLP-Stadträtin Barbara Portmann-Müller im Rathaus besucht. Im Video erfährst du, was Lenzburg politisch beschäftigt und was Barbaras Geheimtipp ist.
In diesem Video erfährst du mehr über das politische Leben in Lenzburg. Welche Parteien gibt es hier überhaupt? Wie lebt es sich als Stadträtin? Welche Themen beschäftigen Lenzburg derzeit?
Selbstverständlich dürfen aber auch keine Tipps fehlen. So erfährst du im Video, warum Barbara nie aus Lenzburg weggezogen ist, welches ihr Geheimtipp ist und welche zwei konkreten Wünsche für Lenzburg hat.
Übrigens: Ich selber engagiere mich auch politisch in Lenzburg (ja, ich gebs zu, ich bin wie Barbara auch in der GLP 😉 ). Mehr über mein politisches Engagement erfährst du auf meiner Webseite.
Engagierst du dich auch politisch in deiner Stadt oder Gemeinde? Lass’ es mich in den Kommentaren wissen!